2013
Das Zettelwerk, Archiv für Alltagsdrucksachen, ist hervorgegangen aus einem Schwerpunktprojekt des Studiengangs Kommunikationsdesign im Sommer 2013. Im Nachgang einer Exkursion zum „Centre for Ephemera Studies“ der University of Reading, bei der Michael Twyman den Studierenden viele interessante Beispiele aus der umfangreichen Ephemera Sammlung des Instituts zeigte, wurde das Archiv gegründet.
Die Studierenden suchten zu Beginn gedruckte Fundstücke aus den letzten Jahrzehnten, vornehmlich aus ihrer persönlichen Umgebung, die sie ersten Kategorien zuordneten. Die darauf folgenden Semester arbeiteten wechselnde Gruppen an der Entwicklung des Zettelwerks und bestückten das Archiv kontinuierlich mit neuen Exponaten.
Eine der Grundideen des Archivs war, Alltagsdrucksachen, die schon bald der Digitalisierung weichen würden, als Objekte für Forschung und Lehre vor allem Gestalterinnen und Gestaltern zugänglich zu machen, da an den Fundstücken die Umgangsformen und der jeweilige Zeitgeist der einzelnen Jahrzehnte abzulesen waren. Die Exponate sind Belege für Gestaltungsstile in Bezug auf Schrift, Fotografie und Typografie sowie Beispiele verschiedener Produktionsverfahren von Formularen, Handzetteln, Tickets, Ausweisen und so weiter.
2015
Aus dieser Sammlung entstand nach und nach das Archiv, dessen Gestaltung Sarah Fricke, Lisa Petersen und Lea Sievertsen 2015 in ihrem Bachelor-Abschlussthema bearbeiteten. Gemeinsam mit der Gruppe wurde der Name „Zettelwerk“ etabliert, ein Archivierungssystem angelegt, Einreich-Formulare, Plakate und eine erste Miszelle gestaltet.
Das Archiv hat nun einen Platz in der Hochschul-Bibliothek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle gefunden und wird in verschiedenen Lehrformaten genutzt. Die Bachelor-Abschlussarbeit zum Zettelwerk bekam 2015 den „Giebichenstein-Designpreis“ und wurde ein Jahr lang im Stadtmuseum ausgestellt.
2018
2018 war das Archiv Teil der Ausstellung „Masse und Klasse. Hallesche Gebrauchsgrafik im DDR Kontext“ im Stadtmuseum Halle. Und ebenfalls seit 2018 gibt es diese Website, die von den Studierenden Laura Martinez, Luise Menz sowie Sophie Pischel im Rahmen eines Lehrangebotes gestaltet wurde.
Diese Seite ermöglicht nun eine gezielte digitale Recherche. Es sollen nicht nur Fundstücke, sondern mehr und mehr auch die Geschichten hinter den Objekten gesammelt und zugänglich werden. Immer wieder finden sich Studierende, die das Projekt am Lehrstuhl Editorial im Studiengang Kommunikationsdesign im Rahmen von Semesterarbeiten, Studentenjobs oder Workshops fortführen und weiter entwickeln.